Am 8. Oktober stellte der Künstler Janis Koncans ausgewählte Stücke seiner Kunstwerke in den Räumen des Seniorenbeirats aus, um sie sehbehinderten Menschen zu präsentieren.
Koncans ist, wenn man es so will, ein selfmade Künstler. Er fand seinen Weg über die Arbeit als Designer von Messeständen, vor allem aber über den Wunsch, kreativ zu gestalten. Der Gedanke, Abfälle, also Material, das nicht mehr im Alltagszyklus Verwendung findet, in Kunst zu verwandeln, reizte ihn schon früh und so konnte man in der Ausstellung Objekte berühren, die der Sehende als Metall oder Marmor wahrnimmt, der Sehbehinderte aber schnell als Holz oder Plastik ertastet. Seine extra für diese Ausstellung ausgewählten Skulpturen und Reliefs schlagen auf eine besondere Weise den Bogen zwischen sehenden und blinden Mitbürgern, weil beide mit ihrer jeweiligen Sinnesausprägung die unterschiedlichen Aussagen der einzelnen Werke erst zu einem ganzen werden lassen. Der Sehende sieht oft nicht alles, der Blinde aber kann die „dunklen Flecken“ des Sehenden durch seine Wahrnehmung erhellen. Eine gelungene Ausstellung, die für Blinde wie für sehende Menschen sehr ausdrucksstark ist und alle Sinne anregt und schärft.