Aktuelles

Fühlen, tasten und erkennen

Am 8. Oktober stellte der Künstler Janis Koncans ausgewählte Stücke seiner Kunstwerke in den Räumen des Seniorenbeirats aus, um sie sehbehinderten Menschen zu präsentieren.

Koncans ist, wenn man es so will, ein selfmade Künstler. Er fand seinen Weg über die Arbeit als Designer von Messeständen, vor allem aber über den Wunsch, kreativ zu gestalten. Der Gedanke, Abfälle, also Material, das nicht mehr im Alltagszyklus Verwendung findet, in Kunst zu verwandeln, reizte ihn schon früh und so konnte man in der Ausstellung Objekte berühren, die der Sehende als Metall oder Marmor wahrnimmt, der Sehbehinderte aber schnell als Holz oder Plastik ertastet. Seine extra für diese Ausstellung ausgewählten Skulpturen und Reliefs schlagen auf eine besondere Weise den Bogen zwischen sehenden und blinden Mitbürgern, weil beide mit ihrer jeweiligen Sinnesausprägung die unterschiedlichen Aussagen der einzelnen Werke erst zu einem ganzen werden lassen. Der Sehende sieht oft nicht alles, der Blinde aber kann die „dunklen Flecken“ des Sehenden durch seine Wahrnehmung erhellen. Eine gelungene Ausstellung, die für Blinde wie für sehende Menschen sehr ausdrucksstark ist und alle Sinne anregt und schärft.

Janis Koncans und Judith Stehkämper, Vorsitzende des Blindenverein Dorsten-Gladbeck

Gemeinsam statt einsam

Einsamkeit ist ein Thema unserer Zeit und Corona hat es noch verstärkt. Umso schöner ist es, zu erleben, wie viele neue Besucher in den letzten Monaten zum VehmeTreff oder zum KlönTreff am Bürgerbahnhof gekommen sind. Dass die verschiedenen Angebote des Seniorenbeirats so viel Zuspruch erfahren, bestärkt uns in unseren Bemühungen und zeigt, dass Menschen, die sich noch nie gesehen haben, ins Gespräch kommen, ja sogar die Nachbarin, den Nachbarn ansprechen und mitbringen. Gemeinschaft belebt und das Lachen und die lebendigen Gespräche erfreuen das Herz und ermuntern Geist und Seele.

Damit das gelingen kann, stehen hinter allen Angeboten immer auch engagierte Menschen und es ist nicht selbstverständlich, dass z.B. jeden Donnerstag Vormittag Gaby, Margret und Rita an der Vehme 1 in der kleinen Küche stehen, Kaffee kochen, die Tische decken, dekorieren und mit einem fröhlichen Lachen und gut gelaunt die Gäste begrüßen. Dieses Engagement unserer drei Damen im VehmeTreff führte dazu, dass wir mittlerweile jeden Donnerstag Vormittag von 10 bis 12 Uhr geöffnet haben und der Treffpunkt fast schon zu klein wird. Darüber hinaus bietet Rita unterstützt von Margret jeden letzten Dienstag im Monat den Bingo-Nachmittag an, der auch gut angenommen wird. Der KlönTreff am Bürgerbahnhof jeden 1. Dienstag im Monat komplettiert das Trio unserer Talkrunden und das rege Interesse auch an diesem Treffen zeigt, dass der Weg aus der Einsamkeit nur in Richtung Gemeinsamkeit führt.

Die fleissigen Damen
Bingo Nachmittag
KlönTreff am Bürgerbahnhof

Beratungscenter für Pflege in Dorsten

Am 19. September haben sich im Vehme Treff des Seniorenbeirats Dorsten die beiden Mitarbeiterinnen des Beratungs- und Infocenters Pflege (BIP) der Stadt Dorsten vorgestellt. Sie sind ein Teil des Beratungskonzeptes des Kreises Recklinghausen zu allen Fragen rund um die Themen Pflege und Rente. Frau Grewing und Frau Riepe-Petrausch kennen die rechtlichen Voraussetzungen und fachlichen Angebote zu diesem Themenkreis bestens und beraten und unterstützen Hilfesuchende gerne auch zu Hause, wenn der Weg in die Stadtverwaltung Bismarckstrasse 1A, Zimmer E006, zu beschwerlich ist. Unter der Rufnummer 02362/66-4420 erreichen sie Frau Grewing und unter 02362/66-4421 Frau Riepe-Petrausch telefonisch. Sie können dem BIP aber auch eine Mail schreiben: bip@dorsten.de. Ein sehr wichtiges Angebot, das trägerunabhängig Senioren, Pflegebedürftige und deren Angehörige berät.

von links.: Frau Grewing, Frau Riepe-Petrausch

Bürgersprechstunden mit dem Bürgermeister im Vehme-Treff

Bürgermeister Stockhoff hat am 25.7. seine Bürgersprechstunde zum ersten Mal im Seniorentreff An der Vehme angeboten. Viele Seniorinnen und Senioren waren gekommen, um ihre Fragen zu stellen, die von einer fehlenden Induktionsschleife für Hörgeräteträger in der VHS, über ein Trinkwasserangebot bei Hitze (Hitzeschutzplan) bis zu bezahlbaren Wohnungen in Dorsten reichten. Herr Stockhoff beantwortete alle Fragen geduldig und im Rahmen des Möglichen. Dabei wurde deutlich, dass ein großes Problem unserer Zeit die fehlenden Mitarbeiter sind, was es fast unmöglich macht unseren gewohnten Standard aufrechtzuerhalten. 2023 gingen in Deutschland ca. 1 Mio. Bürger in den Ruhestand, aber nur etwa 700.000 Stellen konnten wieder neu besetzt werden, berichtete er. 

Am Beispiel einer 70-jährigen Rentnerin, die über den sehr aufwendigen, wiederkehrenden bürokratischen Aufwand bei ihrer Grundsicherung vortrug, wurde deutlich, wie umständlich die deutsche Bürokratie geworden ist. Mit einer zentralen Datenverwaltung könnte man nicht nur die Abläufe erleichtern, sondern sie auch wesentlich schneller machen, darüber hinaus würde das auch Personal einsparen, regte der Bürgermeister an. 

Das Thema Einsamkeit, bessere Ampelphasen oder die Gedanken zu neuen Beerdigungsformen, Thema Friedwald, rundeten eine sehr lebendige Diskussion ab und zeigten einen Bürgermeister, der nicht nur gut informiert ist, sondern sich engagiert um die Probleme seiner Bürger kümmert.

DU BIST MEINE MUTTER

Über 140 Zuschauer waren in den Altstadttreff gekommen, um einen ungewöhnlichen Theaterabend zu erleben. Achim Conrad als Sohn und Mutter bannte die Zuschauer mit seiner exzellenten Darstellung, sodass man 70 Minuten eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Das Stück „Du bist meine Mutter“ öffnet ein Fenster in die Seelenwallungen der Beziehung einer alzheimerkranken Mutter zu ihrem Sohn und seinen Ängsten und Sorgen in dieser Phase ihres Lebens. Demenz, der schrittweise Rückzug aus der Logik und Vernunft in die persönliche Welt der durch Höhen und Tiefen im eigenen Leben angehäuften Emotionen. Dem gegenüber, in diesem Fall der Sohn, der der Logik dieses Alltags nicht so einfach entweichen kann und den schrittweisen „Abschied“ von der Mutter mit all den emotionalen Extremen nur schwer ertragen kann. Bernd Sass beherrschte mit seiner sensiblen Einfühlsamkeit die fließenden Übergänge in den Dialogen. Er zeigte zwei Persönlichkeiten, die an diesem unumkehrbaren Punkt ihres Lebens die Spannungen und Freuden aus den Tiefen ihrer Beziehung lebendig werden lassen. Danke an einen hervorragenden Schauspieler und an Heidrun Römer, Heidi Göbel und die Stadt Dorsten, die das möglich gemacht haben.

Ausflug auf den Vennekenhof

Ein Ausflug auf den Vennekenhof lohnt sich auch wenn warme Kleidung angesagt ist. Der Arbeitskreis Seniorenbegleitung hatte wieder eine Fahrt zum Vennekenhof in Raesfeld organisiert und 30 Helfer_innen und Senior_innen konnten die Gemütlichkeit und Ruhe auf dem Land geniessen. Bei Kaffee und Kuchen und guten Gesprächen ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Ein anschliessender Besuch in der Blumenwerkstatt „Stilvoll“ und, oder dem „Bauerlädchen“ komplettierten einen gemütlichen und abwechslungsreichen Nachmittag.

Wichtiges Rollatortraining

Das Polizeipräsidium Recklinghausen hat mit dem Seniorenbeirat Dorsten auf dem Platz der Deutschen Einheit wieder das bewerte Rollatortraining durchgeführt. Seniorinnen und Senioren konnten auf einem speziellen Parcour mit Unterstützung der Polizei das Führen des Rollator auf verschiedenen Straßenbelägen üben. Die Vestische Straßenbahnen GmbH hatte außerdem einen Linienbus mitgebracht, bei dem das Ein- und Aussteigen trainiert werden konnte. „Es ist nicht so einfach, überall damit zurechtzukommen, wenn man plötzlich auf den Rollator angewiesen ist,“ bestätigte eine der Teilnehmerinnen, „unterschiedliche Straßenbeläge, Bürgersteige, aber auch der Bus, der eine hohe Einstiegsstufe hat, sind immer wieder große Hindernisse. Deshalb muss man immer wieder üben, üben, üben,“ fügte sie lächelnd hinzu.

Die freundlichen Mitarbeiter*innen der Polizei und der Vestischen übten und begleiteten die Besucher und gaben wichtige Ratschläge zum Umgang mit dem Rollator. Es wurde sehr deutlich, dass der Gebrauch des Rollators im öffentlichen Raum für viele Senior*innen tagtäglich eine große Herausforderung ist. Ein solches Angebot erhöht deshalb die Sicherheit im Alltag und beugt damit Stürzen und Verletzungen vor. Die Beratungen und Gespräche des Seniorenbeirats und der Beratungsstelle für Pflege der Stadt Dorsten waren eine wichtige Ergänzung, die großen Anklang fand. Es wäre allerdings zu begrüßen, wenn eine solche Aktion von noch mehr Menschen genutzt werden würde, denn wenn man erst gestürzt ist, ist es zu spät!

Geburtstagsfeier

Geburtstage sind die Augenblicke, in denen wir innehalten und zurückschauen. Mit einer fröhlichen Feier hat der Seniorenbeirat-Dorsten am 16.5.2024 im Vehme Treff seinen fünfundzwanzigsten Geburtstag gefeiert. Der Vorsitzende Winfried Dammann und Bürgermeister Tobias Stockhoff begrüßten die ca. 60 Gäste bei herrlichem Wetter und drückten ihren herzlichen Dank für die engagierte Arbeit der Mitglieder des Beirates aus. Der Bürgermeister betonte, dass es nicht selbstverständlich ist, dass der Beirat über 25 Jahre hinweg kreative Impulse gesetzt hat und in einer guten Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik wertvolle Angebote für die Senior*innen dieser Stadt entwickelte und freut sich auf ein weiter gutes Miteinander.

Eine musikalische Präsentation zu unserem Jubiläum von Norbert Arbeiter leitete über in einen geselligen Nachmittag.(Siehe Jubiäumsvideo: https://seniorenbeirat-dorsten.de/25-jahre-seniorenbeirat-dorsten/ ) Bei Sonnenschein, einer leckeren Bratwurst und kühlen Getränken entstanden dann gute Gespräche und angeregte Diskussionen, die ein Ausdruck dafür sind, dass die Beiratsmitglieder und ihre Gäste dem Leben Raum geben. Eine fröhliche, lebendige Geburtstagsfeier, die auch dank der vielen guten „Geister“ ein tolles Fest war. 

Wir feiern Jubiläum

Fünfundzwanzig Jahre Seniorenbeirat-Dorsten sind in der Weltgeschichte ein Atemzug, für uns ist es ein großer, wichtiger Zeitraum. Wir alle leben in einer Zeit, in der so viele Menschen so alt werden wie in keinem anderen Jahrhundert der nachweisbaren Historie. Das heißt, die durchschnittliche Lebenserwartung (Männer 78,3, Frauen 83,2) hat dank der Medizin und der gesellschaftlichen Bedingungen heute eine Höhe erreicht, die es ermöglicht, nach der Berufstätigkeit einen angenehmen Lebensabend genießen zu können. Hobbys, Reisen, ehrenamtliche Tätigkeiten geben dem Alter Sinn und machen es zu einem erfüllten Lebensabschnitt. 

Das heißt aber auch die Herausforderungen des Alters gehören ebenso zu dieser Lebenszeit wie Einsamkeit, Krankheiten und andere Einschränkungen, die für viele Senior*innen eine Belastung sind. Da kommt der Seniorenbeirat in Dorsten mit seinen ehrenamtlichen Mitgliedern ins Spiel. Ein gestandenes Team aus engagierten Damen und Herren unterstützt und begleitet seit 25 Jahren in den verschiedensten Problemfeldern mit Kreativität und persönlichem Einsatz. Das feiern wir am 16. Mai und 15:30 Uhr im Vehme Café mit allen Mitgliedern und Gästen und sind dankbar für viele gute Begegnungen und das Engagement in den letzten 25 Jahren.

Wir sind eine davon!

Seniorenvertretungen sind das Herz der Demokratie für und mit Senioren. Das wird ganz besonders deutlich in 174 Seniorenvertretungen, die seit vielen Jahren in diesem Bundesland aktiv sind. Wir in Dorsten sind eine davon und wurden auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Landesseniorenvertretungen in Rheine für unser 25-jähriges Jubiläum mit einer Urkunde geehrt.

Eine prall gefüllte Tagesordnung zeigte eindrucksvoll, mit welcher Vielfalt und mit welchem Engagement die Seniorenvertretungen die unterschiedlichsten Themen und Probleme anpacken und dann über die Landesseniorenvertretung in die Politik oder die dafür zuständigen Gremien und Organisationen auf Landesebene transportieren. Mit viel Ausdauer und Beharrlichkeit werden durch die zehn Vorstandsmitglieder die Prozesse verfolgt und um Lösungen gerungen. Dabei reichen die Themen von der Verbesserung der Ampel – Schaltungen in unseren Städten über zu entwickelnde Hitzeaktionspläne, den drohenden Pflegenotstand in der Ambulanten- und Heimpflege bis zu fehlenden Toiletten bei Schnellbussen im Regionalverkehr, um nur einige Themen zu nennen. Eine erfolgreiche Mitgliederversammlung, die deutlich machte, das lebendige, aktive und gut organisierte Senior*innen viel bewegen können.